Bei dem Ausbildungsziel ging es dabei im Wesentlichen um die Erlangung der Bescheinigung zum Nachweis ausreichender Kenntnisse und Fertigkeiten zum Steuern unbemannter Fluggeräte gemäß §21a Absatz 4 Satz 3 Nr. 2 Luftverkehrs-Ordnung (sogenannter Kenntnisnachweis bzw. Drohnenführerschein), sowie um die Einweisung und dem Umgang mit der Drohne.
Da der Kenntnisnachweis nach Prüfung durch eine vom Luftfahrt-Bundesamt anerkannte Stelle erteilt werden muss, wurde das Ingenieurbüro Zacharias aus Pohl-Göns / Butzbach damit beauftragt, die Schulung zur Erlangung des Kenntnisnachweises für die Feuerwehr Taunusstein durchzuführen. Das Ingenieurbüro ist Mitglied des CURPAS e.V., der wiederum als anerkannte Stelle DE.AST.046 durch das Luftfahrt-Bundesamt zugelassen ist und somit die Schulung und Prüfung zum Drohnenführerschein abnehmen darf.
Am 26. Oktober und 02. November 2019 fand für die ersten neun Kameraden aus den verschiedenen Stadtteil-Feuerwehren die Ausbildung dazu im Feuerwehrgerätehaus Hahn statt. Am ersten Samstag wurde das Wissen rund um die drei Themen-Bereiche Luftrecht, Meteorologie sowie Flugbetrieb und Navigation ganztägig vermittelt, so dass am darauffolgenden Samstagmorgen die Prüfung erfolgreich abgelegt werden konnte. In einem Fragebogen aus 51 Prüfungsfragen mussten die Prüflinge das zuvor erlernte Wissen unter Beweis stellen. Nach dem theoretischen Teil ging es dann mit der praktischen Einweisung in die gespendete Drohne weiter. Bei der Drohne handelt es sich um den Hexacopter H520 des Herstellers YUNEEC, der speziell für den Einsatzbereich für Feuerwehren, Rettungsdienste etc. konzipiert wurde und durch seine sechs Rotoren extrem stabil in der Luft ist. Der Copter verfügt zusätzlich über die Wärmebild- und Restlicht-Dualkamera CGO-ET ebenfalls von YUNEEC, die zukünftig beispielsweise bei Großbränden oder bei Personensuchen zum Einsatz kommen wird. Die Einweisung in das sogenannte UAS (Unmanned Aerial System - umfasst den Copter samt Fernbedienung) wurde neben dem Ingenieurbüro Zacharias durch einen Mitarbeiter der Firma YUNEEC durchgeführt. In praktischen Übungsflügen konnten die neun Kameraden erste Eindrücke zum Flugverhalten des Copters und zum Umgang mit der Dualkamera sammeln. Dies gilt es nun regelmäßig zu üben und die Arbeit mit dem UAS anhand von verschiedenen Einsatz-Szenarien zu festigen.
In einer Sache waren sich alle Kameraden am Ende der zwei Tage einig: Auch wenn rechtlich gesehen die Feuerwehr als Behörde und Organisation mit Sicherheitsaufgaben keinen Kenntnisnachweis für den Einsatz mit der Drohne benötigt, so trägt das erworbene Wissen zukünftig ganz wesentlich zum sicheren Umgang mit dem Fluggerät bei und war somit eine sehr sinnvolle Ausbildung. Daher findet nächstes Jahr eine weitere Schulung und Prüfung zum Erwerb des Kenntnisnachweises sowie zur Einweisung auf den Hexacopter für die anderen Kameraden der Drohnengruppe statt.
Für die Drohneneinheit beginnt nun die eigentliche Arbeit: Die Kameraden müssen zusammen mit dem Stadtbrandinspektor ein Konzept zum zukünftigen Drohnen-Einsatz erarbeiten und umsetzen, damit der Copter zeitnah in Dienst gestellt werden kann. Weitere Informationen hierzu folgen.